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Wie viele Kilometer hat Dein Obst oder Gemüse schon hinter sich, bevor es in Deinem Laden im Regal liegt? Wann hat es überhaupt Saison? Ist es Bio oder ist es egal? Alles Fragen zu unseren Lebensmitteln, die wir uns ab und zu stellen sollten, um uns und unserer Umwelt etwas Gutes zu tun. Dann weißt Du, was gut isst!

 

Hier einige Informationen zu den Schlagworten „Saisonal“, „Regional“ und „Bio“! Es ist Sommer und Du findest in der Gemüseabteilung Gurken, verschiedene Tomatensorten, Auberginen, Kartoffeln, Äpfel, Karotten und noch so einiges. Das Angebot ist groß. Aber haben diese Gemüse- und Obstsorten gerade Saison. Das heißt Saison in der Region, wo ich lebe? Bananen und Mangos wahrscheinlich nicht, so viel ist sicher, aber wie sieht es mit den anderen Gemüse- und Obstsorten aus.

Saisonal

Hier findest Du einen Saisonkalender, wann welches Obst und Gemüse bei uns wächst.

Saisonkalender Obst, in diesen Monaten ist frisches Obst aus heimischem Anbau verfügbar.

  • April: Rhabarber
  • Mai: Rhabarber
  • Juni: Blaubeeren/Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Rhabarber, Stachelbeeren
  • Juli: Aprikose, Blaubeeren/Heidelbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Stachelbeeren, Zwetschgen
  • August: Apfel, Aprikose, Birne, Blaubeeren/Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Stachelbeeren, Wassermelone, Zwetschgen
  • September: Apfel, Birne, Blaubeeren/Heidelbeeren, Brombeeren, Holunderbeeren/Flieder, Mirabellen, Pflaumen, Quitten, Wassermelone, Weintrauben, Zwetschgen
  • Oktober: Apfel, Birne, Holunderbeeren/Flieder, Quitten, Weintrauben, Zwetschgen
  • November: Apfel, Quitten

Als Lagerware aus heimischem Anbau sind nur einige Obstsorten verfügbar. Von Dezember bis Mai bekommst Du Äpfel aus heimischem Anbau als Lagerware. Im November und Dezember auch noch Birnen.

Saisonkalender Gemüse, in diesen Monaten ist frisches Gemüse aus heimischem Anbau verfügbar.

  • Januar: Champignons, Grünkohl, Lauch/Porree, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Topinambur, Wirsingkohl
  • Februar: Champignons, Grünkohl, Lauch/Porree, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Topinambur, Wirsingkohl
  • März: Champignons, Lauch/Porree, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Spinat, Topinambur
  • April: Champignons, Lauch/Porree, Spargel, Spinat
  • Mai: Blumenkohl, Champignons, Kohlrabi, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mangold, Radieschen, Spargel, Spinat, Spitzkohl, Wirsingkohl
  • Juni: Blumenkohl, dicke Bohnen, Broccoli, Champignons, Erbsen, Fenchel, Gurke/Salatgurke, Kartoffeln, Kohlrabi, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mangold, Möhren/Karotten, Radieschen, Rotkohl, Spargel, Spitzkohl, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zuckerschoten
  • Juli: Aubergine, Blumenkohl, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Broccoli, Champignons, Erbsen, Fenchel, Gurke/Salatgurke, Kartoffeln, Kohlrabi, Lauch/Porree, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mangold, Möhren/Karotten, Paprika, Radieschen, Rote Beete, Rotkohl, Staudensellerie, Tomaten, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zuckerschoten, Zwiebeln
  • August: Aubergine, Blumenkohl, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Broccoli, Butterrübe, Champignons, Erbsen, Fenchel, Gurke/Salatgurke, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis,  Lauch/Porree, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mais, Mangold, Möhren/Karotten, Paprika, Radieschen, Rote Beete, Rotkohl, Staudensellerie, Tomaten, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zuckerschoten, Zwiebeln
  • September: Aubergine, Blumenkohl, grüne Bohnen, Broccoli, Butterrübe, Champignons, Fenchel, Gurke/Salatgurke, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis,  Lauch/Porree, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mais, Mangold, Möhren/Karotten, Paprika, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Rotkohl, Spinat, Staudensellerie, Steckrübe, Tomaten, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zwiebeln
  • Oktober: Aubergine, Blumenkohl, grüne Bohnen, Broccoli, Butterrübe, Champignons, Fenchel, Gurke/Salatgurke, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis,  Lauch/Porree, Lauch-/Frühlingszwiebeln, Mais, Mangold, Möhren/Karotten, Paprika, Pastinaken, Radieschen, Rosenkohl, Rote Beete, Rotkohl, Spinat, Staudensellerie, Steckrübe, Tomaten, Topinambur, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zwiebeln
  • November: Butterrübe, Champignons, Fenchel, Grünkohl,  Kürbis,  Lauch/Porree, Pastinaken, Radieschen, Rosenkohl, Rote Beete, Rotkohl, Schwarzwurzeln, Steckrübe, Topinambur, Weißkohl, Wirsingkohl
  • Dezember: Butterrübe, Champignons, Grünkohl, Lauch/Porree, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Steckrübe, Topinambur, Wirsingkohl

Einige der Gemüsesorten werden auch noch als Lagerware angeboten und kommen dann trotzdem aus heimsichem Anbau.

Geschmacklich sind saisonale Produkte viel intensiver. Wahrscheinlich warst Du auch schon einmal im Urlaub und hast dann heimische Früchte gegessen und Dich über den intensiven Geschmack gefreut. Mit der importierten Ware von zu Hause hat das nichts mehr zu tun.

Manchmal kann das saisonale Angebot natürlich etwas eingeschränkt sein. Da ist es hilfreich eine Gefriertruhe zu haben, um sich das ganze Jahr über abwechslungsreich zu ernähren.

Regional

Wenn Du noch weiter gehen möchtest, achtest Du auch auf den regionalen Aspekt. Warum Äpfel aus Bayern kaufen, wenn ich in Hamburg wohne und Äpfel aus der Region bekommen kann. Hier bieten sich Wochenmärkte und regionale Anbieter an. Frage beim Wochenmarktstand gern nach, woher sie ihre Ware beziehen. Wenn Sie diese vom Großhändler kaufen und der importiert sie, ist auch nicht viel gewonnen. Die Länderkennung auf dem Obst oder Gemüse gibt Aufschluss, woher die Ware kommt.

Ein guter Tipp ist hier eine Bio-Kisten, die viele kleinere Anbieter nach Hause liefern. Hier kannst Du Dir fast sicher sein, dass es sich um regionales und saisonales Gemüse oder Obst handelt. Du kannst Zeit und Verpackung sparen und bist mit dem ein oder anderen Gemüse, das vielleicht nicht in jedem Supermarkt gängig ist, dazu „gezwungen“ etwas kreativer zu werden.

Auch bei „regional“ gilt es, die Augen offen zu halten. Regional muss nicht unbedingt auch ökologisch gut sein, denn auch hier wird regional außerhalb der Saison in Treibhäusern einiges gezüchtet. Obst und Gemüse aus Treibhäusern benötigt Wärmestrahler und Kunstlicht, die sogenannte CO2-Bilanz ist sehr hoch. Das macht die Öko-Bilanz dann nicht erstrebenswerter. Achte hier gern auf Freilandanbau. Leider ist das im Supermarkt nicht immer ersichtlich, hier solltest Du ebenfalls nachfragen.

Bio

Bio ist nicht immer gleich Bio – wäre ja auch zu einfach. Hier herrscht eine ziemlich große Verwirrung, wenn wir auf biologisch Angebautes zurückgreifen wollen. Ein kleiner Überblick.

Das staatliche Bio-Siegel:

Das Eu-Bio-Siegel existier seit 2001 und steht für die Kriterien der EG-Öko-Verordnung und definiert Mindestkriterien.

Bio-Siegel der Anbauverbände:

Das Siegel der Anbauverbände geht über das staatliche Bio-Siegel noch hinaus. Diese deutschen Bioverbände haben eigene Kriterien und Vorgaben entwickelt, die noch weit über die Standards des EU-Biosiegels hinaus gehen. Dazu gehören unter anderem:

  • die Betriebe müssen komplett ökologisch arbeitet; einzelne Betriebszweige (z.B. Tierhaltung) können nicht ausgenommen werden
  • es sind wesentlich weniger Tiere je Hektar erlaubt als das EU-Siegel zulässt
  • Die EU-Verordnung erlaubt wesentlich größere Anteile an konventionellen Futtermitteln. Die Anbauverbände dürfen konventionelle Futtermittel gar nicht oder nur sehr begrenzt einsetzen.

 

Bio-Lebensmittel sind für uns und unsere Umwelt besser verträglich, da sie ohne Agrargifte (z.B. Pestizide, Herbizide), Genmanipulation und Zusatzstoffe auskommen. Gleichzeitig sind sie damit für unseren Körper besser verträglich.

Sicherlich hast Du die Diskussion über Glyphosat, das in Deutschland und der Welt am meisten eingesetzte Pflanzengift, verfolgt. Es ist laut Krebsforschungsagentur der WHO „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ und zerstört die biologische Vielfalt. Trotzdem wird es in der konventionellen Landwirtschaft noch weiter eingesetzt.

Bei Bio-Produkten solltest Du trotzdem darauf achten, wo sie herkommen. Bio-Bohnen aus Ägypten oder Bio-Spargel aus Griechenland ist genauso umweltschädlich wie Erdbeeren zu Weihnachten. Der Transportweg sorgt für eine katastrophale Ökobilanz. Auch hier ist es ratsam auf saisonale und regionale Bio-Produkte zurück zu greifen.

Gilt die Frage zu klären, warum überhaupt saisonal, regional und Bio?

Zum einen natürlich aufgrund der Nachhaltigkeit. Die CO2-Bilanz für Obst und Gemüse, welches einen weiten Weg zurücklegt ist enorm. Außerdem werden viele Gemüse- und Obstsorten unreif geerntet und verschifft, was Ihren Nährstoffgehalt nicht gerade zuträglich ist. Agrargifte, Genmanipulation, Massentierhaltung und Ihre Folgen sprechen dafür, sich beim Einkaufen ein wenig mehr Gedanken zu machen, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie produziert wurden.

Zum anderen aufgrund der Belastung für unseren Körper. Oben nannten wir nur das Beispiel von Gyphosat, welches „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ ist. Von anderen Pestiziden, Herbiziden und Genmanipulationen ganz abgesehen. Hormon- und Antibiotikabehandlung von Tieren aus Massentierhaltung belasten uns ebenfalls.

Wenn wir unserem Körper etwas Gutes tun, sollten wir beim Einkaufen die Augen aufhalten und abwägen, was wir zu uns nehmen. Mit Deiner Ernährung hast Du in der Hand, wie es Dir geht und was Du Deinem Körper Gutes tust.

Zusammen mit den Ergebnissen Deines Nahrungsmitteltest kannst Du ganz individuell Deine Ernährung anpassen und weißt, was gut is(s)t!