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Obst ist doch so gesund, oder?
„An Apple a day keeps the doctor….“ Schön wäre es, aber leider ist das nicht die ganze Wahrheit. Hört sich an wie ein Märchen und ist auch ungefähr so…denn, Märchen werden selten wahr!

Obst ist natürlich, gesund, reich an Vitaminen. Viele Früchte sind einfach praktisch, da man sie leicht mitnehmen kann und sie wie Bananen oder Orangen ihre „Verpackung“ gleich dabeihaben. Auf den ersten Blick scheint es also, als seien Früchte das perfekte Nahrungsmittel. Man könnte denken, je mehr Obst desto gesünder ernährt man sich.  Aber es lohnt sich einen zweiten Blick auf Obst zu werfen.

Der zweite Blick zeigt, dass Obst relativ viel Fruktose (Zucker) und Glukose (Traubenzucker) enthält. Das hängt natürlich auch von der jeweiligen Obstsorte ab. Zu viel Fruktose kann Deine Leber belasten und sogar zu Diabetes führen. Bereits ab einer Menge von 50 Gramm Fruktose pro Tag, kann es gefährlich werden. Fruktose gehört als Einfachzucker (Monosaccharide) zu den Kohlenhydraten.

Eine Portion Obst mit 100 Gramm entsprechen ungefähr einem Apfel oder einer Birne oder einer Handvoll Beeren. Je nachdem um welches Obst es sich handelt, nimmt man dabei 6 bis 10 Gramm Fruktose auf. Die Fruktose wird von der Pfortader zur Leber geführt, die Leber nimmt diese Fruktose auf und wandelt sie in ihren Zellen teilweise zu Fett um. Das gleiche passiert, wenn Du Alkohol trinkst. Also kann man eine sogenannte Fettleber bekommen, auch wenn man keinen Alkohol trinkt, sondern nur zu viel Obst isst!

Ganze Frucht versus Fruchtsäften

Früchte sind an Ballaststoffen, enthalten viel Wasser, Vitamine, Mineralien und eine Vielzahl von Antioxidantien. Isst man die ganze Frucht und kaut diese ausgiebig, dauert es länger bis die Fruktose Deine Leber erreicht.

3-4 Portionen Obst am Tag als ganze Frucht verzehrt sind ok. Am besten sind Beeren (z. B. Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren), da sie am wenigsten Zucker enthalten, aber die meisten Antioxidantien haben und voller Stoffe sind, die unter anderem die Aufnahme des Zuckers im Dünndarm hemmen. Beim ganzen Obst ist Zucker in einer intakten Struktur mit Ballaststoffen gebunden und die Zuckermoleküle werden nur nach und herausgelöst.

Beim Saftpressen bleibt der Großteil der Ballaststoffe und der anderen heilsamen Stoffe in der Saftpresse, deshalb enthalten 100% Fruchtsäfte unverhältnismäßig viel Zucker. In ihrer flüssigen Form gelangen sie dann mit hoher Geschwindigkeit in die Blutbahn und zur Leber. Auf diesem schnellen Weg können die Blutfettwerte ansteigen.

Regelmäßige Fruktosefluten führen zu Fettansammlungen in der Leber. Das Fett in den Zellen der Leber stumpft die Leber gegenüber dem Hormon Insulin ab. Das hat wiederum zur Folge, dass mehr Insulin ausgeschüttet wird und kann Übergewicht, Diabetes mellitus, und andere Krankheiten zur Folge haben.

Also keine Angst vor ganzen Früchten, eher Vorsicht bei Saft und Smoothies. Man kann kaum freiwillig 5-6 Äpfel essen oder 2 Kilo Trauben, als Saft oder Smoothie geht das sehr schnell.

Ein Wort zu Trockenfrüchten

Getrocknete Früchte gibt es in jedem Supermarktregal in Hülle und Fülle, gezuckert, ungezuckert, geschwefelt und ungeschwefelt. Hier gilt: die Menge und die Qualität macht´s.

Bei industriell hergestellten Trockenfrüchten wird oft Schwefeldioxid hinzugesetzt. Zum einen, damit die Farbe besser erhalten bleibt und zum anderen, um die Früchte länger haltbar zu machen. Wenn Du empfindlich bist, kann zu viel Schwefel zu Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Es ist besser auf ungeschwefelte Varianten zurück zu greifen.

Einige Obstsorten werden wirklich nur langsam getrocknet, das heißt ihnen wird die Flüssigkeit entzogen. Es gibt andere VErfahren, die nicht ganz so empfehlenswet sind. Bananenchips zum Beispiel werden häufig nicht getrocknet sondern frittiert. Auf diese Variante solltest Du besser verzichten, da viele Vitamine damit zerstört werden.

Achte beim Kauf darauf, welche Früchte verarbeitet wurden. Bei einem bunten Trockenmix, kann es sein, dass die Früchte aus der ganzen Welt kommen. Wenn dann auf der Verpackung „Hergestellt in Deutschland“ steht, ist damit nur gemeint, dass sie in Deutschland verpackt wurden. Hierbei muss dann nicht deklariert werden, aus welchen Ländern die einzelnen Früchte kommen und wie sie dort „vorbehandelt“ wurden. Besser ist es hier auf heimische Früchte zurück zu greifen wie zum Beispiel Apfelringe.

Je trockener ein Obst, desto mehr Wasser wurde ihm entzogen. Je mehr Wasser noch vorhanden ist wie zum Beispiel bei sogenannten Softobst, desto leichter kann das Obst verderben und wird daher oft mit Konservierungsstoffen wie Sorbinsäure behandelt.

Trockenfrüchte sollten gleichgültig welches Ziel Du verfolgst immer nur in Maßen genossen werden.

Zusatz Fruktose in vielen Lebensmitteln

Da Fruktose noch süßer als Glukose ist wird Fruktose vielen Lebensmitteln zugesetzt. Aus diesem Grund nehmen wir häufig unbewusst zu viel Fruchtzucker zu uns. DAher lohnt es sich einen Blick auf die Nährwerttabelle zu werfen.

Saisonkalender für Obst

Der Sommer bietet beim Obst eine Vielzahl in Hülle und Fülle. Im Winter sieht das Ganze schon wieder anders aus. Wenn nicht nur auf heimische Äpfel zurückgreifen möchtest, greifst Du entweder zu tiefgefrorenen Früchten oder achtest beim Kauf von Südfrüchten auf ein Fair-Trade-Siegel.

Du hast schon mal von einer Fruktose-Intoleranz gehört?

Die Menschen mit einer Fruktose-Intoleranz können Fruktose nicht gut aufnehmen und es bereitet ihnen Probleme, wenn Sie Lebensmittel zu sich nehmen, die Fruktose enthalten. Wenn Du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, findest Du in unserem Artikel „Fruktose-Malabsorption“ viele Informationen und Hintergründe.