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Nahrungsmittel-Allergie-Typ III – verzögerte Allergie. 

Ein kleiner Exkurs in die Welt der Medizin besser gesagt in Deinen Körper….es wird spannend! Diese Informationen sind die Grundlage für Deinen Nahrungsmittel Test. Also extrem wichtig.

 

Wir haben Dein Blut auf Nahrungsmittel getestet und geschaut, ob Dein Körper mit Abwehrmaßnahmen reagiert oder nicht. Hier möchten wir Dir erklären, was wir genau getestet haben und warum es bei dem ein oder anderen Lebensmittel zu einer Reaktion gekommen ist. Wenn Du diesen Mechanismus durchschaut hast, kannst Du selbst viel besser auf die Bedürfnisse Deines Körpers eingehen und weisst, was gut für Dich is(s)t.

Nahrungsmittel-Allergie Typ III – verzögerte Allergie – was ist das?

Definition der Typ III Allergie. Sorry, aber jetzt wird’s doch etwas medizinischer.

Eine Typ III-Allergie auf Nahrungsmittel ist durch eine innerhalb von einer halben Stunde bis zu drei Tagen auftretende Immunreaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel (Allergen) gekennzeichnet. Dabei werden IgG-Antikörper  (Immunglobulin G-Antikörper) gebildet, die sich mit dem Allergen zu einem Immunkomplex verbinden. In der Folge kommt es zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, welche Deinem Körper nicht gut tun. Erfolgt dieses über einen längeren Zeitraum, können im schlimmsten Fall chronische Entzündungsreaktionen ausgelöst werden.

Wer ist davon betroffen?

Einfache Antwort: viele sind davon betroffen und noch mehr wissen nichts davon. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass eine systematische Untersuchung zur Häufigkeit von verzögerten Nahrungsmittelallergien noch nicht vorliegt. Schätzungen gehen von ca. 30%-40% der Bevölkerung in westlichen Ländern aus.

Wie ensteht die Allergie TypIII?

Die exakten Mechanismen zur Entstehung einer verzögerten Nahrungsmittelallergie werden derzeit erforscht. Es gibt jedoch schon viele Hinweise darauf, welche Prozesse im Körper ablaufen. Auf diesen Erkenntnissen beruht das folgende Modell, welches Dir anschaulich die Abläufe erläutert.

Ausgangssituation: Ein gesunder Darm

  • Ein gesunder Darm ist mit einer intakten Schleimhaut bedeckt, welche eine Vielzahl an nützlichen Darmbakterien (man spricht hier auch von der „Darmflora“ oder dem „Mikrobiom“) enthält. Das immunologische Abwehrsystem der Darmzellen erkennt körperfremde Strukturen, wie Krankheitserreger, und weist diese zurück.
  • Alle Nahrungsmittelbestandteile werden durch das Immunsystem im Darm kontrolliert, als körperfremd erkannt, aber als ungefährlich eingestuft und gelangen über die Darmzellen bis in die Blutbahn.
  • Die Nährstoffe werden über das Blut zu den Organen und Zellen transportiert, wo sie benötigt werden.

Störung der Darmbarriere (Leaky Gut)

  • Durch äußere Einflüsse wird die Darmbarriere gestört. Man spricht dann von einem „durchlässigen Darm“ oder auch „leaky gut“.
  • Über die geschädigte Darmwand gelangen nun Nahrungsmittelbestandteile ohne „Unschädlichkeits- Markierung“ direkt in die Blutbahn. Sie lösen dort als körperfremde Strukturen eine Immunantwort aus.

Entstehung einer immunologischen Entzündungsreaktion

  • Als Immunantwort auf die körperfremden Nahrungsmittel werden IgG-Antikörper gebildet.
  • Werden diese Nahrungsmittel weiterhin gegessen und bleibt die Darmbarriere gestört, so gelangen diese Nahrungsmittel immer wieder in die Blutbahn und lösen dort eine erneute Antikörperbildung aus
  • Wird die Zahl der IgG-Antikörper zu groß, bilden sich sogenannte „Immunkomplexe“, die Verbindung vieler Antikörper mit einem Nahrungsmittelbestandteil.
  • Die Immunkomplexe lagern sich im Körper an unterschiedlichen Stellen ab und werden durch Entzündungsreaktionen zerstört.

Chronische Entzündungen und Ausbildungen von Symptomen

  • Bleibt die Darmstörung bestehen und werden die Nahrungsmittel weiter gegessen, so kann die Entzündungsreaktion chronisch werden und umliegendes Gewebe zerstören.
  • Symptome werden nach mehreren Stunden oder Tagen bemerkbar. Diese Reaktionenn können einzeln oder in Kombination auftreten.

Wie ist es dazu gekommen, dass die Darmbarriere durchlässig geworden ist?

Die Schutzbarriere des Dünndarms wird gebildet aus:

  • Schleimhautzellen (Mukosa). Die einzelnen Zellen sind eng mit einander verbunden.
  • einer Schleimschicht, oberhalb der Schleimhautzellen
  • typischen Darmbakterien, die die Schleimschicht besiedeln (z.B. Laktobakterien, Bifidus-Bakterien, auch “Darmflora” oder „Mikrobiom“ genannt)

 

Diese dreiteilige Schutzbarriere sorgt dafür, dass der Transport von aufgespaltenen Nahrungsbestandteilen sowie Vitaminen und Mikronährstoffen selektiv durch die Schleimhautzellen erfolgt. Die Darmschleimhaut arbeitet wie ein sehr feines Sieb. Nur sehr kleine Moleküle werden gezielt über die Darmschleimhaut in die Blutbahn transportiert.

Unter “leaky gut” versteht man eine  erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut für Nahrungsbestandteile, Giftstoffe, Stoffwechselprodukte und Bakterien.

Andere Bezeichnungen für „leaky gut“ sind „durchlässiger Darm” oder „undichter Darm”.

Diese Veränderung der Darmbarriere kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die wichtigsten sind:

  • Alkohol
  • Antibiotikabehandlung (auch Antibiotikareste aus Masttierhaltung)
  • chronischer Stress
  • einseitige Ernährung
  • ernährungsbedingte Übersäuerung des Darmmilieus
  • Infektionskrankheiten (Bakterien-, Virusinfektionen)
  • Medikamente
  • Rauchen
  • Pestizide in konventionell erzeugten Nahrungsmitteln (Bio-Nahrung ist weitgehend frei von Pestiziden)
  • Strahlentherapie
  • Toxische Belastungen (z. B. Amalgan in Zahnfüllungen, Wohn- und Industriegifte bzw. Leichtmetalle)
  • Zuckerreiche, ballaststoffarme Ernährung
  • Zusatzstoffe in industriell hergestellter Nahrung und Fertiggerichten wie z. B. Konservierungsmittel, Emulgatoren usw.

Was passiert, wenn der die Darmbarriere durchlässig wird?

Chronische Entzündungsprozesse können enstehen und je nach Lokalisation, zu sehr unterschiedlichen Symptomen führen, welche einzeln oder in Kombination auftreten können:

Was kann noch passieren?

Begleiterscheinungen und Folgen:

Eine gestörte Darmschleimhaut kann Nahrungsbestandteile nicht mehr optimal aufnehmen. Es kann daher zu einem Nährstoffmangel kommen, zunächst von Vitaminen und Mineralstoffen, später sogar zu einem Mangel an Proteinen, Fetten und/oder Kohlenhydraten. Die Leistungsfähigkeit des Körpers nimmt damit ab und Krankheiten werden wahrscheinlicher.

80% der Immunzellen befinden sich in unserem Darm. Wird der Darm gestört, so hat dies Einfluss auf 80% des Immunsystems. Bei einer chronischen Schwächung des Immunsystems kann es zu verstärkten Infektionskrankheiten oder im schlimmsten Fall sogar zu Tumorbildung kommen.

In den Dünndarmzellen befinden sich verschiedene:

  • Enzyme, die bei der Verdauung helfen (zum Beispiel die Milchzucker abbauende „Laktase“)
  • Aufnahmemoleküle, die Nahrungsbestandteile transportieren (zum Beispiel Fruchtzucker/Fruktose-Rezeptoren) oder Nahrungsbestandteile abbauen (zum Beispiel die Histamin abbauende „Diaminooxidase“ (DAO))

Sind Dünndarmzellen in ihrer Funktion eingeschränkt, dann können als Begleiterscheinung eine sogenannte „sekundäre“ Laktose-Intoleranz, Fruktose-Malabsorption und/oder Histamin-Intoleranz auftreten. Wird die Entzündung im Darm gestoppt und die Funktion der Darmzellen wieder hergestellt, gehen diese Intoleranzen wieder zurück, da die Dünndarmzellen nun wieder ausreichend Enzyme und Transportmoleküle bilden können.

Wie wird eine TypIII Allergie festgestellt?

Testverfahren – Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt mittels IgG-Antikörper-Nachweis aus einer Blutprobe – wie bei Dir geschehen. Dabei werden sowohl die spezifischen Nahrungsmittel bestimmt, gegen die erhöhte Mengen an IgG-Antikörpern vorliegen, als auch die genaue Antikörpermenge.

HINWEIS:

Es kann sinnvoll sein, parallel eine Darmdiagnostik durchzuführen, um die Durchlässigkeit des Darms bzw. Fehlbesiedelung in der Darmflora zu überprüfen. Ein Therapeut Deines Vertrauens kann Dich dazu bestens beraten.

Bei der IgG-Diagnostik werden zwei verschiedene Test-Arten unterschieden

  • Gesamt-IgG-Tests (messen alle vier IgG-Subklassen: IgG1, IgG2, IgG3, IgG4)
  • IgG4-Tests (messen nur die IgG-Subklasse IgG4)

Da nur die IgG-Subklassen 1-3 in der Lage sind, die Immunkomplex-Ausbildung auszulösen, welche zu chronischen Entzündungen führt, und die Subklasse IgG4 nur in verhältnismäßig geringer Konzentration im Blut  zu finden ist, sind Gesamt-IgG-Tests die aussagekräftigeren Tests. Nur Gesamt-IgG-Test können Hinweise auf chronisch-entzündliche Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Allergie vom Typ III geben. Deshalb messen wir IgG-Gesamt!

BioBALANCE ist ein besonderer Gesamt-IgG-Test. Er kombiniert die Vorteile der Gesamt-IgG-Testung mit einer besonderen Nachweismöglichkeit der seltenen IgG4-Antikörper. Dadurch werden auch die oben erwähnten Spezialfälle automatisch mit erfasst!