Häufig werden unter Allergien nur die sogenannten „Sofortreaktionen“ verstanden, wie etwa Heuschnupfen oder die leicht erkennbaren Formen, wie Atemnot, Kontaktallergien an der Haut oder einfach nur ein „Bitzeln auf der Zunge“ wenige Sekunden, nachdem man herzhaft in ein Lebensmittel gebissen hat.
Wenn die Symptome bis zu deren Erscheinen nach dem Konsum eines Lebensmittels viel länger andauern oder anderer Natur sind (z.B. Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen u. a.), dann wird das landläufig als Unverträglichkeit bezeichnet. Diese laienhafte Einteilung ist jedoch falsch und irreführend.
Grundsätzlich gilt: Ist das Immunsystem beteiligt, handelt es sich immer um eine Allergie. Ist die Reaktion nicht immunologisch bedingt, handelt es sich um eine Unverträglichkeit, Intoleranz, o.Ä.
Zunächst wollen wir uns mit den beiden wichtigsten Formen der Nahrungsmittel-Allergien beschäftigen.
Abb.2: Unterscheidung zwischen Typ I und Typ III – Nahrungsmittel-Allergien
Bei IgG vermittelten Allergien sieht die Sache schon ganz anders aus. Nun beißt Du in einen Apfel und es passiert – nichts. Manchmal über viele Jahre und dann eines Tages isst Du einen Apfel und bekommst zwei Tage später plötzlich Kopfschmerzen. Dabei ist es unmöglich zu erkennen, dass diese Kopfschmerzen durch den Genuss eines Lebensmittels vor mehreren Tagen ausgelöst wurden.
IgG vermittelte Allergien zeichnen sich durch einen sehr komplexen Mechanismus aus, der am Ende einer langen Kaskade Entzündungsreaktionen auslöst, die dann im Falle einer Chronifizierung (die oft Jahre und weitere Co-Faktoren benötigt) unterschiedlicheste Reaktionen auslösen können.
Für gesunde Menschen gilt im Umkehrschluss, dass sie gut daran tun, die Lebensmittel zu meiden, die eine solche Entzündungsreaktion bei jedem Verzehr auslösen können.
Wichtig zu wissen ist auch, dass IgG Antikörper in verschiedene Subklassen unterteilt werden, nämlich IgG1, IgG2, IgG3, IgG4. Nur IgG1, IgG2 und 3 sind dabei in der Lage, diese Entzündungsreaktion auszulösen, da nur diese das so genannte Komplement aktivieren können. Dies führt wiederum zu einer Immunkomplexbildung mit anschließender Entzündung. Ein reiner IgG4 – Test macht also keinen Sinn.